Die Salomonen


Karte der Salomonen

Die Salomonen, ein kleiner Inselstaat im Pazifik, sind über Australien, Neuseeland, Fidschi oder Papua-Neuguinea zu erreichen.
Die Reise rund um den Globus verschlingt eine Menge der wertvollen Urlaubszeit, allerdings entschädigen spektakuläre Tauchgänge, paradiesisch schöne Inseln und Atolle und eine faszinierende Kultur für die Strapazen der langen Anreise.

Kind Salomonen


Unser Ziel im Sommer 1998 war neben der Hauptinsel Guadalcanal die New Georgia-Gruppe im Nordwesten des kleinen Inselstaates. Die Reise führte uns über Brisbane und Honiara, der Hauptstadt der Salomonen nach Gizo - Uepi - Munda und zurück nach Guadalcanal.
Wir haben die Salomonen Tour über ein australisches Reisebüro gebucht. DiveAdventures mit Sitz in Sydney und Melbourne haben bei uns einen sehr professionellen Eindruck hinterlassen.




Gizo



Gizo auf Ghizo (man beachte die Schreibweise) ist die zweitgrößte "Stadt" der Salomonen. Dahinter verbrigt sich allerdings nur ein kleiner Ort mit einigen Holzhäusern am Wasser, einem Hotel, mehreren privaten Pensionen und zwei Tauchbasen. Vorgelagert liegen viele kleine Inseln und Atolle mit weißen Sandstränden und intakten Korallenriffen.
Gizo wurde durch J.F. Kennedy berühmt, der in der Nähe mit seinem Kanonenboot PT 109 stationiert war und nach der Zerstörung seines Bootes durch einen japanischen Kreuzer mit seiner Mannschaft mehrere Tage auf einer Insel vor Gizo verbrachte, bis er von einheimischen Scouts wieder zu seiner Basis zurückgebracht wurde.
Wir wohnten im Gizo Hotel, das über einen netten Innenhof mit Pool verfügt. Dem Hotel ist seit einigen Jahren eine neue Tauchbasis angeschlossen.

Gizo Hotel Innenhof

Man kann es aber auch billiger haben, wenn man in einer der Privatpensionen im Ort oder in der Diver`s Lodge gegenüber der Tauchbasis der Kennedies wohnt.
Unsere Empfehlung geht auch eindeutig an die Tauchbasis Adventure Sports von Danny und Kerrie Kennedy, die hier seit 1985 tätig sind. Die Tauchbasis verfügt über vier 160 PS starke Tauchboote, die die kleinen Tauchgruppen sehr schnell zu den verschiedenen Tauchplätzen transportieren.
Folgende Tauchplätze können wir besonders empfehlen:

Einsame Strände vor Gizo


  • Das Wrack der Toa Maru:
Dieser 140m-lange japanische Frachter liegt in 7 bis 37m Tiefe und ist ziemlich intakt. Er ist noch voller Ladung in Form von Saki-Flaschen, medizinischer Ausrüstung und Munition. Wer sich für Wracks interessiert, wird mehrere Tauchgänge benötigen, um sich alles ansehen zu können.

  • Hot Spot, unser Lieblingstauchplatz.
Ein Korallenberg, der aus 300 - 400 m bis 5m unter die Wasseroberfläche ragt. Wir sahen bei jedem Tauchgang in der Strömung viele graue Riffhaie, Thunfische, Napoleons und Barakudas.

  • Grand Central Station:
Vergleichbar mit dem Hot Spot, aber nicht ganz so gut. Auch hier viele Großfische in der Strömung und schöne Weich- und Fächerkorallen an den Wänden.

  • One Tree Island (in der Nähe von Kennedy-Island):
Bei zwei verschiedenen Tauchgängen sahen wir jedesmal Mantas. Einmal sogar 9 Mantas im Formationsflug. Ein toller Anblick!



Uepi


Karte: Salomonen

Nach Gizo flogen wir nach Seghe, wo wir mit Booten des Uepi Resorts nach Uepi transportiert wurden. Uepi liegt auf einer Insel am äußeren Rand der Marovo-Lagune, der größten Lagune der Welt.
Das familiär geführte, exklusive Resort liegt an der Spitze der etwa 2,5 km langen Insel, die völlig mit Tieflandschungel bedeckt ist. Uepi bietet Unterkünfte in 6 geräumigen Holzbungalows und einem Langhaus unter Kokospalmen für knapp 20 Gäste. Die Palmen wimmeln tagsüber von roten Papageien. Zur Lagunenseite hin hat die Insel einen schönen Sandstrand zum Schwimmen, Schnorcheln, Paddeln oder Surfen, während auf der anderen Seite, zum offenen Meer hin, das Riff steil auf 2000 m abfällt.
Bungalow im Uepi Resort

Dort liegen natürlich auch die Tauchplätze, die zu den besten gehören, die man auf den Salomonen betauchen kann. Wie alles auf dieser Insel läuft auch das Tauchen sehr relaxt ab. Gegen 9.00 Uhr findet man sich vor der Tauchbasis ein, nimmt sich eine Flasche und läßt sich zu den nur wenige Minuten entfernten Tauchplätzen fahren. Unter Wasser ist es dann zeitweise weniger relaxt, vor allem dann, wenn 6 oder mehr graue Riffhaie, die meisten im Zwei-Meter-Bereich, z.T. bis auf Armlänge herankommen, um dann elegant weiter zu schwimmen.



Die Tauchplätze


Alle Tauchplätze sind in wenigen Minuten mit den Alu-Booten des Resorts erreichbar. Bis auf wenige Ausnahmen handelt es sich um Steilwände mit üppigem Korallenbewuchs. Starke Strömung ist hin und wieder in der Charopoana Passage anzutreffen, die das offene Meer mit der Lagune verbindet. Fast bei jedem Tauchgang trifft man viele Grey Whalers, wie die Grauen Riffhaie hier genannt werden. Alle sind von beeindruckender Größe.

Uepi Point
ist wohl der bekannteste und beliebteste Tauchplatz. Er liegt am Eingang der Charopoana Passage. Exakt in 30m Tiefe befindet sich hier eine mit Hart- und Weichkorallen bewachsene Felsnase, auf der man es sich bequem machen kann, um die Show zu genießen, die sich regelmäßig hier abspielt. Sehr viele große Graue Riffhaie patrollieren dort, Riesenmakrelen und große Barakudas stehen in der Strömung. Wir konnten uns erst nach nachdrücklichen akustischen Hinweisen unserer Tauchcomputer von diesem Anblick losreißen. Während des weiteren Tauchganges gleitet man mit der Strömung in die Charopoana Passage hinein und kann, wenn die Luft ausreicht, am Anlegesteg des Resorts auftauchen.

Elbow Point
ist der Hammerhai-Tauchplatz. Im Juli, August, September ist in Uepi Hammerhai-Saison. Wir sahen am Elbow Point bei jedem Tauchgang mindestens einen Hammerhai. Einer kam sogar bis auf Armlänge an uns heran. Elbow Point ist aber auch eine wunderschöne Wand mit tollem Bewuchs und fantastischem Gorgonienbewuchs.

Landora Gardens
ist ein nicht so empfehlenswerter Tauchplatz. Korallenstöcke mit langweiligen Sandflächen wechseln sich ab. Erst gegen Ende des Tauchgangs wird wieder eine Wand erreicht, wo sich die Sicht und der Korallenbewuchs schlagartig verbessern.

Weitere empfehlenswerte Tauchplätze sind Inside Point und Deka Dekaru, der aber erst nach knapp einstündiger Bootsfahrt erreicht werden kann.

Das Uepi Resort ist mit einer eigenen Website im Internet vertreten. Der Luxus hat natürlich seinen Preis - aber wenn man schon einmal so weit gereist ist, wäre es eine Schande, dort nicht zu tauchen.

Munda


Munda war unsere letzte Station in den New Georgia Islands. Munda liegt direkt auf New Georgia und besteht aus einer Aufreihung mehrer kleiner Siedlungen. Im 2. Weltkrieg war Munda ein heftig umkämpftes Gebiet. Noch heute ist der Dschungel voller Munition aus dem 2. Weltkrieg. Die Amerikaner bauten die Landepiste auf knapp 5 km Länge aus und legten ein weitläufiges Straßennetz an. Allerdings hat sich seit dem Abzug der amerikanischen Truppen hier auch nichts mehr getan.
Für Taucher ist das Agnes Gateway Hotel eine geeignete Unterkunft, weil sich in der Nähe die Tauchbasis Munda Dive befindet. Die Unterbringung erfolgt in geräumigen Bungalows. Es sind auch Doppelzimmer im Angebot, die allerdings weniger komfortabel sind. Die Tauchbasis ist gut organisiert und die Tauchguides kennen sich gut aus.
Agnes Lodge - Bungalows


Die Tauchplätze


Die Tauchplätze befinden sich entweder am Rand der Vonavona oder Roviana Lagune. Munda bietet spektakuläre Wände, große Fische und einen wirklich einzigartigen Höhlentauchgang. Auch wer an Wracks interessiert ist, kommt auf seine Kosten und kann das Wrack der Casi Maru und mehrere Flugzeugwracks betauchen.
Skull Island bei Munda, Salomonen


Shark Point
liegt vor Munda Bar, wo der Meeresboden auf 4 km Tiefe abfällt. Wir sahen hier eine Menge großer Grauer Riffhaie. In der Saison (Oktober bis März/April) stellen sich dort auch riesige ozeanische Hammerhaie ein.

Mushroom Island
befindet sich auf einem erloschenen Vulkan und bietet Drop Offs der Superlative. Hier fällt der Meeresboden auf über 500 m Tiefe ab. Die Sichtweite betrug bei unseren Tauchgängen über 50 m. Mantas, Haie und Barakudas waren zu sehen und die Wände sind voller Gorgonien und Weichkorallen.

Custom Shark Cave
ist der beste Höhlentauchgang der Salomonen. Unter der Vulkaninsel Ndokendoke befindet sich ein weitläufiges Höhlensystem, das von einem Brackwasserloch im Inselinnern bis zur Außenriffwand reicht, die bis auf 800 m abfällt.
Der Einstieg erfolgt nach kurzem Fußmarsch in ein kreisrundes, 2m breites Wasserloch. In ca. 15 m Tiefe verbreitet sich der schmale Einstieg und man taucht bis 34 m in eine riesige Kaverne hinein. Von dort führt ein extrem enger Verbindungsgang langsam wieder nach oben in eine große Unterwasserhöhle an deren Ende man schon des Blau des Ozeans erahnen kann. Der Tauchgang endet an einer schönen Wand, die dicht mit Weich- und Peitschenkorallen und Gorgonien bewachsen ist.

Weitere empfehlenswerte Tauchplätze sind Nusa Roviana Wall (Haie, Adlerrochen), Susu Hite (Mantas) und das Wrack eines Sturzkampfbombers vor Rendova.

Guadalcanal



In Honiara, der Hauptstadt der Salomonen, befinden sich mehrere Tauchbasen, mit den man Exkursionen zu den verschiedenen Tauchplätzen unternehmen kann.
Wir verbrachten einige Tage im Nordwesten von Guadalcanal im ruhigen, aber etwas heruntergekommenen Tambea Holiday Resort. Die Unterkunft erfolgt in großen Hütten am schwarzen Sandstrand, der von Sandflöhen nur so wimmelt. Wir können aus eigener bitterer Erfahrung nur vor einem Sonnenbad am Strand warnen!
Vom Tambea Resort können alle Tauchplätze angefahren werden, die auch die Tauchbasen in Honiara betauchen. Ein absolutes Muß stellen die

Bonegi-Wracks
dar. Diese 172 bzw. 130 m lange Transportschiffe gehören zu den schönsten Wracks, die man auf den Salomonen betauchen kann. Sie sind dicht mit Weichkorallen bewachsen und von riesigen Fischschwärmen umgeben - ein echtes Highlight.
Nicht weit vom Tambea-Resort liegt ein japanisches Unterseeboot, in das man hineintauchen kann. Es liegt zwischen 5 und 30 Meter und zieht viele Fischschwärme an.



Diese Website benutzt Cookies für Analysen, Werbung und Affiliate-Links (siehe Datenschutzerklärung). Wenn du die Website weiter nutzt, gehe ich von deinem Einverständnis aus.