Eisenerzabbau auf Bangka: Reiseveranstalter drohen Rückzug an
15. Juli 2012
Die Manado Tribun berichtet in ihrer Ausgabe vom 02. Juni über besorgte Anfragen und Kritik von Reiseveranstaltern an den Plänen der Bezirksregierung und eines chinesischen Unternehmens, den eisenerzhaltigen Sand auf Bangka vor der Nordküste von Sulawesi abzubauen. Bangka liegt in unmittelbarer Nähe der Weltklasse-Tauchgebiete von Bunaken und Lembeh und es ist zu erwarten, dass der Abbau und Abtransport des Eisenerzes massive Auswirkungen auf das fragile Ökosystem haben wird. Erfahrungen mit ähnlichen Projekten auf anderen Inseln in Indonesien zeigen, dass in aller Regel die Riffe durch Sedimentablagerungen großflächig zerstört werden. In Bangka soll der Abbau des Eisenerzes schon nach 3 Jahren beendet sein. Der Abbau wird eine Mondlandschaft zurücklassen und die bisher zahlreich nach Bangka und Nord Sulawesi kommenden Tauchtouristen dürften sich dann andere Ziele gesucht haben.
Dieses Szenario hat viele Anbieter von Tauchreisen aufgerüttelt und es gibt vermehrt besorgte Anfragen bei den Tauchbasen in Bangka und Manado. Eigen Wijze Duikrezen, ein Reiseanbieter aus Holland, berichtet über besorgte Anfragen von Kunden wegen der ungeklärten Situation auf Bangka. „Falls das Projekt durchgezogen wird, wird es mit Sicherheit Stornierungen für Bangka geben. Ich mache mir auch Sorgen wegen der Auswirkungen auf Lembeh und Bunaken“, schreibt der Veranstalter in einem Brief an das Dolphin Dive Center.
Auch der deutsche Reiseveranstalter Schöner Tauchen fährt schweres Geschütz auf und schreibt in einem Brief an das Gangga Island Resort: „Wie Ihr wisst, waren wir der erste (deutsche) Reiseveranstalter, der seit 1991 Gäste nach Manado schickte. Wir kennen die gesamte Region sehr gut und haben viele Taucher nach Nord Sulawesi geschickt. Wir haben dies in der Vergangenheit immer in der Gewissheit getan, dass unsere Kunden sehr zufrieden zurückgekehrt sind. Sollte auf Bangka der Eisenerzabbau beginnen, würde das alles ändern. Um unser Unternehmen vor Rückforderungen unserer Gäste zu schützen, würden wir keine Kunden mehr nach Bangka schicken.“
Sander Keule von Dive & Travel (Holland) schreibt: „Wie Sie wissen, sind wir als Reiseunternehmen auf Tauchreisen spezialisiert. Die Nachricht, dass auf Bangka eine Eisenerzmine in Betrieb gehen soll hat auch unsere Kunden erreicht und sie fragen sich, ob man noch nach Nord Sulawesi kommen kann. Diese Mine wird das Tauchgeschäft in Nord Sulawesi und Manados Reputation in der Taucherwelt zerstören.“
Es wäre zu wünschen, dass sich weitere Reiseveranstalter mit ähnlichen Schreiben an die Presse und die Resorts in Nord Sulawesi wenden. Die Facebook-Community Safe Bangka Island Petition kann mit Adressen und Formulierungshilfen sicher weiterhelfen.
1 comments
Finde es gut das die Öffentlichkeit informiert wird. Die Betreiber sehen nur kurzfristigen Profit, aber langfristig wird die Umwelt zerstört. Wenn sich viele Taucher und Veranstalter einig sind, dann hat man letztendlich doch viel Macht in der Hand. Nur der Einzelne ist halt Machtlos.