Komodo: Waran beißt Touristen
Ein Komodowaran hat auf der Insel Komodo einen Touristen aus Singapur erheblich verletzt.
Die letzten Drachen
Die urzeitlichen Echsen leben in Indonesien nur noch auf der Insel Komodo und der Nachbarinsel Rinca. Sie sind Fleischfresser und jagen normalerweise Hirsche, Wildschweine und Büffel, die sie aus dem Hinterhalt angreifen. Ein Biss genügt, um die Beutetiere zu töten. Die Warane müssen nur geduldig abwarten, bis ihr bakterienverseuchter Speichel und ein Gift, das sich in Drüsen im Unterkiefer befindet, das Beutetier tötet. Das kann je nach Größe des Tieres auch ein paar Tage dauern.
Normalerweise sieht man die bis zu 2,5 m langen Tiere nur träge im Schatten liegen oder sie laufen gemächlich am Strand entlang. Man darf sie aber nicht unterschätzen. Sie sind durchaus zu schnellen Sprints in der Lage, können schwimmen und die kleineren Exemplare klettern sogar auf Bäume.
Touristen auf Abwegen
Der Vorfall fand außerhalb des für Besucher vorgesehenen Gebiets statt. Die Besuchergruppe war ohne Begleitung eines Rangers im Nationalpark unterwegs und hatte sich – um die Eintrittsgebühren zu sparen – in den Park eingeschlichen. Um mehr Action zu erleben hatte man sogar Ziegen und Schweine an die Warane verfüttert. Das Anfüttern der Warane ist im Nationalpark schon lange verboten, weil befürchtet wird, dass das natürliche Verhalten der Warane gegenüber Menschen dadurch verändert wird.
Der 50Jährige aus Singapur muss den angefütterten Waranen zu nahe gekommen sein und wurde übel zugerichtet. Einheimische zogen ihn nur mit Mühe aus dem Waranrudel heraus. Laut Auskunft der Nationalparkbehörde ist es das erste Mal seit 5 Jahren, dass ein Komodowaran einen Menschen angefallen hat.