Dienstag, 23. August 2022

Kaum ein Indonesienbesucher kennt Tolitoli. Das ist vielleicht auch ganz gut so. Die kleine Stadt an der Nordwestspitze von Sulawesi liegt abseits der üblichen Touristenrouten und verfügt über praktisch keine touristische Infrastruktur.

Die ursprünglichen Bewohner von Tolitoli, die hier noch eine mit dem philippinischen Tagalog verwandte Sprache sprechen, sind mittlerweile zur Minderheit geworden.
Einwanderer aus Süd-Sulawesi bilden heute die Mehrheit der Bevölkerung und wahhabitische Imame in den vielen Moscheen der Stadt haben in den vergangenen 20 Jahren dafür gesorgt, dass sämtliche Frauen in Tolitoli den Hijab tragen. Man kommt sich hier eher vor wie in Ost-Anatolien als in Indonesien.

In dieser abgehängten Gegend Indonesiens sieht man die Auswirkungen der Arabisierung des Indonesischen Islam besonders deutlich. Hier hat Indonesien seine Farben bereits verloren.

Da es im Meer vor Tolitoli noch einige Dugongs – Seekühe – gibt, war ich Ende 2019 zu einem längeren Besuch in der Stadt. Leider kam mir keine einzige Seekuh vor die Linse.

Einige Tauchplätze vor kleinen vorgelagerten Inseln sind ganz nett; sie bieten aber insgesamt nichts, was einen Besuch der Tauchplätze vor Tolitoli rechtfertigen könnte. Es gibt in Indonesien tausende anderer Orte, wo man mit weniger Aufwand, geringeren Kosten und unter komfortableren Bedingungen Besseres unter Wasser sehen kann.

Für ein kurzes Video hat es aber doch gereicht. Da Vimeo in Indonesien gesperrt ist, findest du hier den Link zum selben Video auf YouTube: https://youtu.be/f42NRxjN39s