Lembeh: Black Sand Dive Retreat

Lembeh: Black Sand Dive Retreat

Lembeh: Kambahu Bucht

27. September 2015

Nach unserem Besuch des Prince John Dive Resorts flogen wir über Makassar weiter nach Manado, um vom Black Sand Dive Retreat aus die Tauchplätze in der Lembeh-Straße zu besuchen. Der Transfer vom Flughafen zum Resort dauert etwa anderthalb Stunden. Unterwegs hat man schöne Ausblicke auf einige der Vulkane Nord-Sulawesis.

Lembeh: Kambahu Bucht

Black Sand Dive Retreat

Das Resort

Das Black Sand Dive Retreat liegt an der Nordostspitze von Sulawesi gegenüber der Insel Lembeh oberhalb der Kambahu Bucht und damit in unmittelbarer Nähe zu den besten Tauchplätzen in der Lembeh-Straße. Die meisten Tauchplätze sind mit den kleinen Tauchbooten des Resorts innerhalb weniger Minuten zu erreichen.

Im exklusiven Resort gibt es lediglich 6 sehr komfortable Bungalows. Alle Bungalows haben einen schönen Blick auf die Kambahu Bucht und die Lembeh-Straße. Sie sind mit Klimaanlage, Deckenventilatoren, Safe und einer Kaffee-, Teebar ausgestattet. Die halb-überdachten Badezimmer liegen auf der Rückseite und sind mit einem großen Waschbecken und warmer Dusche ausgestattet. Die American-Standard Toiletten funktionieren allerdings nicht zuverlässig. Im großen Haupthaus ist die Verwaltung und das Restaurant mit gemütlicher Sitzecke und Bestimmungsliteratur untergebracht. Hier und beim nur wenige Meter entfernten Pool ist auch W-LAN-Empfang möglich.
Für Lembeh-Verhältnisse ist das Resort sehr groß. Es gibt große Grasflächen auf denen einzelne Kokospalmen stehen. Eine hohe Mauer trennt das Resort vom Dorf ab, trotzdem ist manchmal laute Musik zu hören.

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Sämtliche Mahlzeiten im Resort gibt es à la Carte. Nach dem Abendessen stellt man sein Frühstück zusammen, nach dem Frühstück wählt man die Zusammenstellung des jeweils dreigängigen Mittag- und Abendessens aus. Die Küche bietet einen ausgewogenen Mix aus asiatischer und westlicher Küche.
Der Küchenchef versteht sein Handwerk und bereitet die Gerichte mit viel Liebe her. Wasser wird zu den Mahlzeiten immer reichlich gereicht. Sowohl im Haupthaus als auch in den Bungalows stehen Wasserspender für heißes und kaltes Wasser. Uns waren die Drei-Gänge-Menüs, die jeden Tag angeboten wurden, häufig zu viel. Wir wählten dann nur ein Gericht plus Nachspeise aus.

Tauchen im Black Sand Dive Retreat

Direkt am schwarzen Sandstrand befindet sich die Tauchbasis mit Füllstation und ein Kameraraum mit 110 und 220 V-Ladestationen. Leider ist der Kameraraum nicht klimatisiert. Durch die oft offen stehende Tür und Öffnungen unterhalb des Daches wird der feine, schwarze Sand bei Südwind direkt in den Kameraraum geblasen. Als wir ankamen wurden unsere Arbeitsplätze nur oberflächlich sauber gewischt. Wir versuchten unsere Ausrüstung so gut es ging vor dem feinen Sand zu schützen, andere Taucher nahmen ihr Ausrüstung sicherheitshalber mit in die Bungalows. Es gibt große Becken zum Wässern der Kameras. Allerdings wurde das Wasser während der 11 Tage unseres Aufenthaltes nicht ein einziges Mal ausgetauscht.

Die meisten Tauchplätze in der Lembeh-Straße konnten mit den Tauchbooten innerhalb weniger Minuten erreicht werden. Nur wenn es zur Lembeh-Insel rüber ging, dauerten die Ausfahrten etwas länger. Bei vier Tauchern + Tauchguides auf den kleinen Booten wird es allerdings schon etwas eng auf den Booten.

Ein Briefing vor den Tauchgängen gab es praktisch nie. Dies wurde damit begründet, dass man vorher ja nicht wisse, ob man am ausgewählten Platz tauchen könne. In Lembeh gibt es eine Absprache zwischen den Tauchresorts, dass später kommende Tauchboote sich einen anderen Tauchplatz suchen, wenn bereits andere Taucher im Wasser sind. Tatsächlich mussten wir einige Male weiter ziehen, weil vor uns bereits andere Resorts ihre Gäste ins Wasser geschickt hatten. Das fehlende Briefing war auch nicht so tragisch, weil die meisten Tauchplätze in Lembeh auch kein ausführliches Briefing benötigen. Viel wichtiger sind da Tauchguides mit scharfen Augen und Erfahrung. Dies war bei den meisten Tauchguides des Resorts auch der Fall.
Ist das Resort voll, wird es im Black Sand Dive Retreat allerdings knapp mit Guides. Zum Schluss mussten wir uns zu viert einen Tauchguide teilen. Da sich außerdem Nitrox- und Lufttaucher einen Guide teilen mussten, bedeutete dies unweigerlich, dass wir mit Nitrox nach einer halben Stunde alleine gelassen wurden, weil sich der Guide mit den Lufttauchern in Richtung Aufstieg bewegte. Natürlich entdeckten wir dann ohne Guide erheblich weniger als mit dessen Unterstützung.

Die Sicht in der Lembeh-Straße ist nie sonderlich gut: Bei unserem Besuch im August schwankte sie zwischen maximal 15 m am Vormittag und 5 m am Nachmittag bei Ebbe. Das Wasser war für tropische Verhältnisse sehr kalt. Unsere Tauchcomputer zeigten 24°/25° C an. Nach einer Stunde war ich durchgefroren.
Unangenehm war auch der dauernd wehende, sehr starke Südostwind, der leider ungebremst und ununterbrochen über das Black Sand Dive Retreat hinweg wehte. Während unseres Aufenthaltes stürzte ein Baum um und große Äste wurden abgerissen. Wir konnten wegen des starken Windes nicht ein einziges Mal auf der großen Terrasse unseres Bungalows sitzen. Zum Glück waren Restaurant und Lounge im Haupthaus verglast, so dass man wenigstens beim Essen nicht dem Wind ausgesetzt war. Der Südostmonsun weht von Juni bis weit in den September hinein. Ich würde daher für diesen Zeitraum von einem Besuch des Black Sand Retreat abraten und empfehlen, stattdessen ein windgeschütztes Resort auf der gegenüber liegenden Lembeh-Insel für einen Aufenthalt in den Sommermonaten zu wählen. Ab Oktober dürfte es dann auch im Black Sand Retreat wieder angenehm sein.

Sagt man den Tauchguides gleich zu Anfang des Aufenthaltes, welche ‚Critters‘ man unbedingt sehen möchte, sind die Chancen groß, dass man sie auch wirklich vor die Linse bekommt. „Wunschgemäß“ wurden uns mehrere haarige Anglerfische, Harlekin – und Tiger Shrimps, Ambon Skorpionfische, Blauringkraken (sogar zweimal die Variante mit zwei Ringen!) und Prachtsepien präsentiert. Unterwasserfotografisch und videotechnisch kamen wir also auf unsere Kosten! Schade nur, dass die Sicht doch außergewöhnlich schlecht war. Darunter litten besonders die Videoaufnahmen.

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Fazit

Das Black Sand Dive Retreat ist ein sehr komfortables Tauchresort in schöner Lage mit Blick auf die Lembeh-Straße. Allerdings reicht es nicht nur aus ein schönes Resort zu bauen und den Rest des Betriebes in die Hände eines Managers zu legen. Der indonesische Manager des Resorts war sehr freundlich und hilfsbereit – eigentlich der einzige Mitarbeiter, der wirklich freundlich war. Die anderen Mitarbeiter des Resorts machten ihren Job, allerdings häufig nachlässig und wenig interessiert. Das Service-Personal im Restaurant wusste auch nach einer Woche noch nicht, dass meine Frau das Obst zum Müsli serviert bekommen wollte. Es musste jeden Morgen von neuem nachgeordert werden. Tassen und Gläser wurden vom Pool nicht weggeräumt. Unsere Geschirr stand fünf Tage lang am Pool und war auch bei unserer Abreise noch da.

Dieselbe, wenig engagierte Einstellung konnten wir auch in der Tauchbasis beobachten. Die Tauchguides machten ihren Job, allerdings mit erkennbar wenig Engagement und Begeisterung. Der Kameraraum ist eine Zumutung. Es ist ein Wunder, dass wir unter diesen staubigen Verhältnissen keine Probleme mit unserer Ausrüstung bekamen.

Insbesondere in der Zeit von Juni bis September sollte man das Black Sand Dive Retreat meiden. Dann weht der Südostmonsun doch zu stark.


2 comments

  1. 27. September 2015 at 17:36

    Greeting to Bruce ;0)

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  2. 27. September 2015 at 21:44

    Hi Jaakko Bunaken, I did not know you understand German so well. I am looking forward to returning to Living Colours again 😉

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