Siren Flotte: Ein schwimmendes Risiko

Siren Flotte: Ein schwimmendes Risiko

04. September 2015

Palau SirenBen Davison, Herausgeber des renommierten Online-Tauchmagzins ‚undercurrent‚ hat die Havarie der Palau Siren am 3. August zum Anlass genommen, sich ausführlicher mit dieser Tauchschiff-Flotte zu beschäftigen.

Auch Ben weist in seinem Beitrag darauf hin, dass die Palau Siren bereits das fünfte Schiff ist, das World Wide Dive & Sail (WWDS) in den vergangenen sechs Jahren verloren hat.

Siren Flotte: Schiffe versenken

Hier ein kurzer, tabellarischer Überblick der gesunkenen Schiffe aus der Siren Flotte im Laufe der letzten sechs Jahre:

  Schiff Jahr Bemerkungen
1. Siren 2009 Zusammenstoß mit einem Frachter während einer Nachtfahrt. Ein Crew-Mitglied stirbt.
2. Mandarin Siren 2012 Während eines Tauchgang bricht an Bord ein Feuer aus, das durch einen defekten Wäschetrockner verursacht wird. Crew und Gäste werden von der Indo Siren an Bord genommen und nach Sorong gebracht. Das Schiff sinkt. Bericht im Bodeblog.
3. Oriental Siren 2012 Nach einer stürmischen Überfahrt zurück von der malaysischen Insel Layang Layang nach Labuan führt die Mannschaft eine Inspektion des Schiffes durch ohne – wie befürchtet – ein Leck zu entdecken. Auf der nächsten Fahrt gerät die Oriental Siren in einen Sturm, Wasser dringt ein und Mannschaft und Gäste müssen mitten in der Nacht in die Schlauchboote. Alle schaffen es schließlich bis nach Layang Layang. Das Boot sinkt. Siehe auch meinen Bericht dazu im Bodeblog ‚Ein bisschen Notfall‘.
4. Truk Siren 2015 Im März gerät die Truk Siren in den Typhoon Masak. Sie wird auf ein Riff getrieben und anschließend geplündert.
5. Palau Siren 2015  Die Palau Siren läuft auf ein Riff.

Im Augenblick sind von den ursprünglich acht Schiffen der Siren-Flotte nur noch drei seetüchtig, nämlich die Fiji Siren, die Indo Siren und die Philippine Siren.  Zugegeben, der Verlust der Truk Siren mag wirklich Pech gewesen sein, bei den anderen Havarien habe ich allerdings ebenfalls wie Ben den Verdacht, dass Fehler der jeweiligen Crews eine maßgebliche Rolle beim Untergang gespielt haben.

Auch andere Schiffe aus der Flotte mit Problemen

So muss es beispielsweise in diesem Frühjahr auf der Philippine Siren zu einem Motorschaden gekommen sein. Da das Schiff keine zweite Maschine hatte, teilte der 22-jährige Cruise-Director der verdutzten Tauchergruppe mit, man müsse nun zurücksegeln. Als die Gäste dann den Kapitän fragten, ob der jemals mit dem Schiff gesegelt sei, bekamen sie zur Antwort, dass er seit neun Jahren auf dem Schiff arbeite, aber in dieser Zeit noch nie mit der Philippine Siren gesegelt sei. Die 22-köpfige Tauchergruppe bestand schließlich darauf, dass man sie auf einer kleinen Sandbank absetzte. Die Gäste wurden 4 Stunden später von einem britischen Forschungsschiff aufgenommen. Die Philippine Siren benötigte für die Rückfahrt statt normalerweise 6 Stunden 68 Stunden!

Mik Jennings von WWDS versichert zwar bei jeder Gelegenheit, dass seine Gesellschaft nur qualifiziertes Personal anheuere und ein strenges Sicherheitsreglement verfolge, trotzdem spricht die Bilanz der letzten sechs Jahre eine andere Sprache: Fünf von acht Schiffen aus der Siren-Flotte sind in den letzten Jahren durch Havarien verloren gegangen!

Nun könnte man einwenden, dass auch andere Tauchschiffe in den letzten Jahren gesunken sind. Ben erwähnt drei Schiffe vor Thailand, die alle innerhalb von drei Wochen 2014 gesunken sind, die Truk Odyssey, die vom Typhoon Masak 2015 ebenfalls auf ein Riff gesetzt wurde und mir fällt noch die Paisabatu II ein, die 2014 vor Halmahera in Brand geriet. Selbst wenn es noch weitere untergegangene Tauchschiffe geben sollte, von denen ich nichts gehört habe, so ist der Anteil der Siren-Schiffe in dieser Havarie-Gruppe mit 50% unglaublich hoch. Das kann nicht nur Pech sein. Hier liegt ein sehr ernst zu nehmendes Sicherheitsproblem vor.

Übrigens halten diese Havarien die Firma WWDS nicht davon ab, weitere neue Tauchschiffe auf den Markt zu werfen. Unter dem neuen Master-Label (www.masterliveaboards.com) wurde im Juni die Galapagos Master in den Dienst gestellt. Ihr folgt im kommenden Februar die Truk Master als Ersatz für die Truk Siren und dann soll später noch die French Polynesia Master folgen.


2 comments

  1. Gaby
    15. November 2017 at 16:53

    und nun noch die fiji siren…

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