Tauchen auf den Banda Inseln

Auf einer Karte Indonesiens sind sie so klein wie ein Fliegenschiss und kaum jemand in Europa kennt ihren Namen:
Die Banda Inseln im Osten Indonesiens sind fast völlig in Vergessenheit geraten.

Die Bandas: Bewegte Vergangenheit

Das war nicht immer so. Vor 500 Jahren kämpften zuerst Portugiesen und dann Holländer und Engländer erbittert um die Vorherrschaft über diese Handvoll kleiner und kleinster Inseln am Rand der über 6000 m tiefen Bandasee. Waren sie doch damals der einzige Ort auf der Welt, wo Muskatnussbäume wuchsen. Und Muskatnüsse waren in dieser Zeit neben Nelken, Zimt und Pfeffer das wertvollste Handelsgut überhaupt. Auf Märkten in Europa war die Muskatnuss zeitweise so wertvoll wie ihr Gewicht in Gold.

Die Bandas heute

Auch heute noch fühlt man sich wie ein Entdecker, wenn man mit der Fähre oder dem Tauchschiff in den natürlichen Hafen von Banda einfährt.
Auf Banda Neira, der Hauptinsel, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Vor dem kolonialen Hotel Maulana und auf den Zinnen des niederländischen Forts Belgica rosten alte Kanonen vor sich hin und in den Muskatnussplantagen kann man zuschauen, wie Bandas berühmte Frucht geerntet wird.

Touristen kehren zurück

Nach dem Bürgerkrieg zwischen 1999 und 2002 ist wieder Ruhe auf den Molukken, zu denen auch die Banda Inseln gehören, eingekehrt. Auch die Touristen kehren langsam zurück und mit ihnen erwacht die touristische Infrastruktur zu neuem Leben. Sogar einige Tauchbasen haben nun wieder in der Tauchsaison, die auf den Banda Inseln zwischen August und Mai liegt, ihre Tore geöffnet.

Auch Unterkünfte findet man nun in ausreichender Anzahl. Als ich das letzte Mal auf den Banda Inseln an Bord der Amira war, gab es in Banda Neira nur das altehrwürdige aber etwas heruntergekommene Maulana Hotel, in dem schon Berühmtheiten wie Mick Jagger, Jacques Cousteau und Lady Di übernachtet haben. Der mittlerweile verstorbene Chef des Hotels, Des Alwi, war zu Lebzeiten so etwas wie der heimliche König der Banda Inseln. Ihm ist es auch zu verdanken, dass auf den Bandas die Korallen unter Schutz gestellt und die Dynamitfischerei konsequent bekämpft wurde.

In meinen Bandasee Videos von 2011 und 2021 habe ich versucht, einige Impressionen und Highlights von den Banda Inseln einzufangen.

Videos: Abenteuer Bandasee

Tauchen auf Banda

Es gibt auf Banda mehrere Tauchbasen. Empfehlen kann ich die Tauchbasis Bluemotion Banda. Sie liegt in einer ruhigen Lage in unmittelbarer Nähe von Bandas berühmten Mandarinfisch-Tauchplatz und man hat einen tollen Blick auf Bandas Vulkan, Gunung Api.

Übernachten kann man direkt in der Tauchbasis im Baba Lagoon, einem einfachen Hotel mit zum Teil riesigen, aber spärlich möblierten Zimmer. Empfehlen kann man besonders die Deluxe-Zimmer mit einer großen Veranda und einem fantastischen Blick. Darüber hinaus gibt es in der Stadt weitere Unterkünfte in denen man preiswert übernachten kann.

Bildergalerie Baba Lagoon

Die Bandas: Informationen für Taucher

In Banda hat man 300 Hartkorallen- und 500 Fischarten gezählt. Die Sichtweiten (keine Garantie!) können besonders im März/April sagenhafte 50 m erreichen. Man findet hier alles, was das Taucherherz begehrt: Intakte und artenreiche Korallenriffe, Steilwände und riesige Schwammformationen (Vasenschwämme). Während der Ausfahrten zu den vorgelagerten Inseln begegnet man regelmäßig großen Schulen von Delfinen und Pilotwalen. Im möglicherweise saubersten Hafen Indonesiens kann man auf Critter-Suche gehen und in der Abenddämmerung mit Mandarinfischen tauchen.
Mit etwas Glück sind besonders im Oktober/November auch Hammerhai-Begegnungen besonders vor den vorgelagerten Inseln Ai und Hatta möglich. In den Monaten Januar, Juni und Juli sollte man eher nicht auf die Banda Inseln reisen. Dann kann das Wetter schlecht und das Meer sehr unruhig sein.