Ich gehe ein paar Treppenstufen hinunter und schon spüre ich unter meinen Zehen diesen feinen, weichen Sand. Kilometerlang erstreckt sich der Pasir Panjang (der Lange Strand) vor unserer Terrasse nach Süden und Norden. Und das Schönste ist: Man ist meistens völlig allein. Hin und wieder stakt ein Eingeborener - meistens stehend - im Kanu vorbei und im Dschungel hinter unserer Unterkunft hört man die Vögel zwitschern, die im dichten Laub nur schwer zu entdecken sind. Am Abend, kurz vor dem Sonnenuntergang treffen sich die wenigen Gäste am Strand und schauen zu, wie die Sonne am Horizont im Meer versinkt.

Gibt es das in Indonesien überhaupt noch, wo doch überall in den Medien von vermüllten Stränden in diesem Inselreich zu lesen ist? Ja, lautet die Antwort und eigentlich dürfte ich gar nicht darüber schreiben, denn die Folgen eines ungezügelten Tourismus lassen sich schließlich in Indonesien an vielen Orten studieren. Auch den Kei Inseln im äußersten Osten Indonesiens könnte daher irgendwann ein ähnliches Schicksal wie Bali oder den Gili Inseln drohen.




Die Kei Inseln: Ein Geheimtipp

Aber so weit ist es noch nicht. Jedes Jahr verirrt sich nur eine überschaubare Zahl von Touristen auf die Kei Inseln. Dabei ist es gar nicht mehr so schwierig wie früher hierher zu kommen. Seit 2014 hat Kei Kecil einen neuen Flughafen, auf dem auch größere Maschinen landen können. Sogar Garuda fliegt täglich von Ambon nach Kei. In etwa 7 Stunden kann man von Jakarta hier sein. Das sind für indonesische Verhältnisse durchaus gute Werte. Vom Flughafen sind es dann nur etwas mehr als 30 Minuten bis zum Pasir Panjang. Nach 2014 hat man extra eine Art Autobahn vom Flughafen zum Strand gebaut. Das lässt natürlich schon Böses erahnen. Vor meinem geistigen Auge sehe ich schon die Bettenburgen am Pasir Panjang in den Himmel ragen. Noch ist es aber nicht so weit. Im Gegenteil, am Pasir Panjang gibt es nur eine Handvoll einfachster Unterkünfte und selbst in Tual - der Inselhauptstadt - wird man Hotels mit gehobenem westlichen Standard vergeblich suchen.

Das Kei Archipel gehört zu den südöstlichen Molukken und besteht aus angeblich 250 verschiedenen Inseln und Inselchen. Von einiger Bedeutung sind allerdings nur die drei großen Inseln Kei Kecil, Kei Dullah und Kei Besar. Die Inselhauptstadt ist Tual auf Kei Dullah, die mit der Nachbarstadt Langgur auf Kei Kecil mit einer Brücke verbunden ist. Hier legen auch die großen Pelni-Fähren an. Der neue Flughafen liegt weiter südlich. Kei Kecil ist im Gegensatz zur größeren Nachbarinsel eher flach und besteht vorwiegend aus Korallenkalk. Insbesondere an der West- und Südküste findet man viele lange Sandstrände und Inseln.

Kei Besar, die östlich gelegene, größere Nachbarinsel ist touristisch überhaupt nicht erschlossen, liegt aber auf dem Rand eines über 2000 m tiefen Tiefseebeckens, was diese Insel für Taucher durchaus interessant machen würde. Leider gibt es auf Kei Besar keine Tauchbasen.


Anflug über den Kei Inseln
Kei Inseln: Fischerboote am Strand
Kei Inseln: Pasir Panjang
Kei Inseln: Pasir Panjang
Kei Inseln: Pasir Panjang mit Kokosnuss
Kei Inseln: Pasir Panjang
Kei Inseln: Abendstimmung Pasir Panjang
Kei Inseln: Abend am Pasir Panjang

Unterkünfte am Strand

Daher spielt sich auch der gesamte Tourismus auf Kei Kecil ab. Aber auch hier gibt es nur in der Inselhauptstadt Tual und am bereits erwähnten "Langen Strand", dem Pasir Panjang Unterkünfte in nennenswerter Anzahl.
Natürlich zieht es die Mehrzahl der Besucher der Kei Inseln an diesen Strand und so kann es in Stoßzeiten durchaus mal knapp mit den verfügbaren Unterkünften werden.

Bei den meisten Unterkünften handelt es sich um sehr einfache Holzhütten, zum Teil mit Gemeinschaftssanitäranlagen. Nur wenige haben einen besseren Standard und sind mit indonesischem Mandi und Toilette ausgestattet. Das Angebot richtet sich bisher in erster Linie an die einheimische Bevölkerung, die gern das Wochenende - besonders den Sonntag - am Strand verbringt.


Coaster Cottages
Coaster Cottages, Veranda
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Coaster Cottages, Zimmer
Empfehlen kann man auf jeden Fall die Coaster Cottages, die ganz am nördlichen Ende des Pasir Panjang liegen. Die Bungalows und kleinen Ferienhäuser der Anlage liegen auf einer kleinen Anhöhe am Strand und man ist mit wenigen Schritten im Wasser. Auch das tolle Essen spricht für die Coaster Cottages. Das Frühstück ist zwar recht spartanisch, dafür bekommt man aber eine tolle Auswahl bestehend aus viel Fisch und Hühnchen zum Mittag- und Abendessen.

Wer nicht bei Coaster unterkommt, sollte einmal die Savanna Cottages in Ohoidertawun probieren oder bei Johannas Bungalow am südlichen Ende des Pasir Panjang nachfragen. Auch diese Unterkünfte bieten für ihre Gäste Vollverpflegung an.


Wie kommt man herum?

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Kei Inseln: Unterwegs mit dem Roller


In allen Homestays lassen sich für wenig Geld Mopeds mieten.
Da es auf Kei Kecil - bis auf die Ausnahme Tual und Umgebung - nur wenig Verkehr gibt, ist das meiner Meinung nach der ideale Weg, die Insel auf eigene Faust zu erforschen.
Darüber hinaus vermitteln die Homestays auch Bemos oder PKWs mit Fahrer, die man für einen halben oder ganzen Tag mieten kann.

Wer die vorgelagerten Inseln besuchen möchte, kann sich ein Boot mieten. Das kann allerdings recht teuer werden. Deswegen macht es Sinn, sich bei solchen Ausflügen mit anderen Gästen zusammenzuschließen. In jedem Fall ist ausgiebiges Handeln und genaues Absprechen der Details der Exkursion angeraten!


Entdeckungen auf den Kei Inseln

Wanderungen, Spaziergänge
Natürlich stehen Strandspaziergänge und Schnorcheln im türkisblauen Wasser am langen Strand ganz oben auf der To-Do-Liste. Das sollte man allerdings früh am Morgen oder am späten Nachmittag machen. Sonst kann es in der prallen Sonne ganz schön heiß werden.
Der Wald hinter dem Strand ist voller Trampelpfade, auf denen man auf Entdeckungstour gehen kann. Mit etwas Glück kann man hier Papageien, Eidechsen, viele Schmetterlinge und vielleicht auch einen Kuskus entdecken. Insektenschutz sollte man aber auch dabei haben. Wie überall auf den Molukken kann man sich auch auf den Kei Inseln mit Malaria oder Dengue-Fieber infizieren.

Tropfsteinhöhle Goa Hawang
In der Region um den Ort Debut gibt es mehrere Tropfsteinhöhlen. Die bekannteste ist Goa Hawang mit einem Süßwasserbecken an der tiefsten Stelle. Der Ort ist ein beliebtes Ausflugsziel der Einheimischen. Deswegen sollte man einen Besuch am Wochenende eher vermeiden. Nicht vergessen: Mückenschutz mitnehmen. Die Moskitos lieben das feuchtwarme Klima der Höhle. Ganz in der Nähe bei Evu gibt es das einzige Schwimmbad auf Kei und sogar einen Wasserfall.

Felsmalereien
Bei Ebbe kann man von den Savanna Cottages aus an Felsen in etwa 5 m Höhe Felsmalereien besichtigen.

Die Geheime Lagune
Entweder per Boot oder im Rahmen eines langen Spaziergangs kann man im Norden des Pasir Panjang die Geheime Lagune (Ngilgnof teluk) besuchen. Hier findet man Mangrovenwald und Überreste vom einst hier vorhandenen Tieflanddschungel.

Mit dem Boot
Viele Ziele auf den Kei Inseln sind nur mit dem Boot erreichbar. Beliebte Ausflugsziele sind Snake Island (Pulau Ngurtafur) und Pulau Baeer. Auf Snake Island kann man im März/April am späten Nachmittag Pelikane beobachten. Mit Schlangen ist hier übrigens weniger zu rechnen. Die Insel hat ihren Namen wegen des Sandstrandes, der in Schlangenform ausläuft. Hier kann man tolle Fotos machen.
Pulau Baeer, meistens Pulau Bair geschrieben, liegt im Norden von Kei Dullah und ist eine Karstlandschaft, die ein wenig an Raja Ampat erinnert. Über Kanäle mit türkisfarbenem Wasser erreicht man einen kleinen Strand mit Picknickmöglichkeit. Ich empfehle, diese Tour mit den Pirate Divers zu machen. Man macht dann in der Gegend zwei Tauchgänge und besucht in der Oberflächenpause die Baeer Inseln.

Kei Besar
Die große Nachbarinsel Kei Besar bietet topografisch ein völlig anderes Bild als Kei Kecil. Sie ist gebirgig, wild, stark bewaldet und noch weniger erschlossen als Kei Kecil. Die Insel soll ein sehr guten Gebiet für Vogelbeobachtungen sein. Unterkünfte für Touristen gibt es derzeit nicht. Einige Einzelreisende kamen aber in einer katholischen Einrichtung unter. Von Kei Dullah aus fahren täglich Fähren nach Kei Besar.
Die Kei Pirate Divers bieten Tagesausflüge mit zwei Tauchgängen nach Kei Besar an.

Ab in die City
Tual und Langgur sind mit einer Brücke miteinander verbunden. Hier fährt man zum Einkaufen hin. Besonders der Markt in Tual lohnt sich. Die Stände quellen über von Früchten, Gemüse und Fisch und die Menschen sind freundlich und nicht aufdringlich. Fotografen finden hier alle paar Meter neue Motive. Von Langgur kommend hat man von der Brücke aus einen schönen Blick auf die farbenfroh bemalten Häuser von Tual. Ein beliebtes Fotomotiv.
In Tual gibt es übrigens schnelles 4G-Internet.


Bildergalerie: Entdeckungen auf den Kei Inseln

Auf dem Markt in Tual
Tual Fischverkäufer
Tual Fischtheke
Tual Obststände auf dem Markt
Kei Inseln: Einsamer Strand im Süden
Kinder im Dorf, Kei Inseln
Kei Inseln: Der lange Strand
Kei Inseln: Hirschkäfer
Markt in Tual Kokosnussverkäufer
Kei Inseln: Tual
Abendstimmung am Pasir Panjang
Baeer
Baeer
Mopedtour auf den Kei Inseln

Tauchen auf den Kei Inseln

Die Kei Inseln grenzen nach Westen hin an die über 7000 m tiefe Bandasee, nach Osten hin trennt sie nur ein relativ schmaler Tiefseegraben von der extrem flachen Arafurasee, die einstmals eine Landbrücke von Neuguinea nach Australien bildete. Nach Westen hin ist das Meer zuerst relativ flach, bis der Meeresboden dann nach etwa 70 km steil in die Bandasee abfällt. Der tiefste Punkt der Bandasee, das Webertief mit 7440 m Tiefe, liegt nur etwa 120 km westlich der Kei Inseln. Sie stellen damit das Gipfelplateau eines über 7000 m hohen Gebirgszuges dar, der sich aus den Tiefen der Bandasee erhebt.

Mitten im Korallendreieck gelegen ist die maritime Artenvielfalt entsprechend hoch. Man findet hier die typischen Vertreter der maritimen Fauna des östlichen Indonesiens. Hartkorallen gedeihen im relativ flachen Wasser prächtig und da wo Strömung ist, kann man auch schöne Weichkorallen bewundern. An Großfisch wären besonders Bullenhaie zu nennen, die hier bereits mehrfach bei Tauchgängen gesichtet wurden.

Schildkröten kommen ebenfalls vor, sogar Lederschildkröten wurden bereits beim Tauchen gesehen. Im Süden von Kei Kecil gibt es Strände auf denen diese bis zu 700 kg schweren Tiere noch ihre Eier ablegen. Seit 2012 sind diese Gebiete zu Schutzzonen erklärt worden und der WWF ist mit Freiwilligen engagiert. Leider gibt es aber immer noch mehrere Dörfer im Schutzgebiet, die es als ihr gutes Recht ansehen, Lederschildkröten für den Eigenbedarf zu jagen. Jährlich dürfen diese Dörfern 200 Lederschildkröten erlegen.
Eine Reportage von Jason Isley über die Lederschildkröten auf den Kei Inseln findet man im HEINZ online Magazin 15.

Cyanidfischerei
Taucherisches Potential haben die Kei Inseln also durchaus. Es gibt aber leider auch eine Kehrseite der Medaille.

Die Gleichung: abgelegenes Tauchgebiet = super Tauchen war noch nie richtig und das gilt ganz besonders auch für die Kei Inseln, die ja nun wirklich nicht zu den bevorzugten touristischen Zielen Indonesiens gehören.
Gerade ihre abgelegene Lage lieferte diese Inselgruppe in den 90iger Jahren der asiatischen Lebendfisch-Mafia aus. Große Mutterschiffe mit einer Armee von Fieberglasbooten, ausgerüstet mit Kompressoren und aus anderen Gegenden Indonesiens rekrutierten Tauchern machten sich über die Kei Inseln her und fingen mit Cyanid Lebendfisch, besonders Zackenbarsche und Napoleonfische.
Die Kei Inseln exportierten in diesen Jahren bis zu 10 Tonnen Lebendfisch im Monat für die Märkte in Jakarta, Singapur und Hongkong. Als Folge dieser ungezügelten Vergiftung des Meeres mit dem Gift Cyanid starben die Korallen in den Fanggebieten ab.

Immer wieder kam zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit den einheimischen Fischern, die ihre eigenen Fanggebiete zu schützen versuchten. Cyanidfischer wurden verprügelt, ihre Ausrüstung konfisziert und schließlich der Polizei übergeben. Meistens reichte dann aber ein Anruf in Jakarta aus, um die Wilderer wieder auf freien Fuß zu setzen. Die lokalen Fischer kämpften auf verlorenem Posten.

1996 zog sich die Lebendfisch-Mafia plötzlich von den Kei Inseln zurück - vermutlich rentierte sich der ganze Aufwand nicht mehr. Zurückgebliebene Cyanidfischer setzten die Zerstörung der Riffe im lokalen Maßstab allerdings noch bis Anfang 2000 ungehindert fort.

Glücklicherweise konnte sich die Cyanidfischerei nicht in allen Teilen der Kei Inseln durchsetzen. Insbesondere im Norden und Osten von Kei Besar sorgte der Widerstand einiger Stammesführer dafür, dass es den Cyanidfischern dort nicht gelang, ihr zerstörerisches Werk durchzuführen. Einen guten Überblick über diese Phase der Ausbeutung der maritimen Ressourcen der Kei Inseln findet man hier.

Heute ist die Cyanidfischerei auf den Kei Inseln immer noch nicht völlig ausgerottet. Sie findet vereinzelt noch statt. Allerdings hat sich der Druck der staatlichen Behörden und der Öffentlichkeit auf die verbliebenen Cyanidfischer massiv erhöht. Auch die Polizei schaut nicht mehr ganz so oft weg wie früher. Schließlich möchte man die Kei Inseln ja nun zu einem touristischen Hotspot in Indonesien ausbauen und da passt die Cyanidfischerei nicht mehr ins Bild.

Neue Tauchbasis: Kei Pirate Divers

Seit 2017 haben nun endlich auch Taucher die Möglichkeit, die Tauchplätze auf den Kei Inseln zu erkunden. Eva und Janosch haben nämlich am südlichen Ende des Pasir Panjang eine neue Tauchbasis eröffnet: Die Kei Pirate Divers.

Die kleine Tauchbasis ist mit allem ausgestattet, was Taucher in dieser abgelegenen Gegend benötigen. Leihausrüstungen stehen zur Verfügung, Sauerstoff ist vorhanden und sogar NITROX wird angeboten. Die Gruppengröße ist auf maximal 4 Taucher begrenzt. Anfänger und Fortgeschrittene tauchen auf unterschiedlichen Booten. Die verwendeten Boote sind aus Fieberglas, haben keinen Sonnenschutz und bieten ausreichend Platz für 4 Taucher plus Begleitpersonal.

Täglich werden zwei, manchmal auch drei Ausfahrten zu den Tauchplätzen in der Nähe des Pasir Panjang angeboten. Liegen die Tauchplätze weiter draußen wird die Oberflächenpause am Strand einer unbewohnten Insel bei Kaffee/Tee und Keksen verbracht. Bei Tauchplätzen in der Nähe verbringt man die Pause auf der Holzterrasse der Basis. Auf Wunsch kann ein dritter Tauchgang am späten Nachmittag oder als Nachttauchgang gebucht werden. Die meisten Tauchplätze können in 15 - 30 Minuten erreicht werden.

Auch Exkursionen zu entfernter gelegenen Tauchplätzen im Norden von Kei Dullah (Little Raja Ampat) und sogar nach Kei Besar können organisiert werden. Das ist dann aber mit einem hohen logistischen Aufwand verbunden und muss ein/zwei Tage vorher geplant und besprochen werden.


Tauchplätze auf den Kei Inseln
Die meisten Tauchplätze finden sich auf den dem Pasir Panjang vorgelagerten Inseln. Das Meer ist hier ziemlich flach und man erreicht nur selten Tauchtiefen von über 30 m. Bei unserem Besuch Mitte November hatten wir leider nicht immer gute Sicht, was aber ungewöhnlich für diese Jahreszeit sein soll. Insgesamt habe ich während meines kurzen Besuchs auf den Kei Inseln nur 9 Tauchgänge gemacht. Etwas zu wenig, um ein abschließendes Urteil abgeben zu können. Wie zu erwarten, waren viele Riffabschnitte stark geschädigt. Ich bezweifle, dass sich diese zerstörten Riffe jemals wieder erholen werden. Dazwischen gab es allerdings immer wieder Abschnitte mit schönen Hartkorallenbeständen. Insgesamt sahen wir wenig Fisch. Ein Indiz dafür, dass noch immer sehr viel und intensiv gefischt wird. Für die Kei Inseln wäre es ein Segen, wenn mehr geschützte 'No-catch-areas' eingerichtet würden, um so eine Regenerierung des Fischbestandes zu ermöglichen.

Ohoieuw
Eine vorgelagerte Insel mit mehreren Tauchplätzen. Am Tauchplatz Blue Corner finden sich schöne Korallen, aber wenig Fisch. Batu Jalan, ein weiterer Tauchplatz, bietet eine schöne Unterwasserlandschaft mit drei Unterwasserfelsen und eine Höhle voller Glasfische. Andere Taucher haben hier im Korallenschutt einen Blauringkraken entdeckt.

Ngaf
Eine weitere vorgelagerte Insel ist Ngaf. Hier liegen mehrere Tauchplätze. Interessant ist Shark Point, ein gut bewachsener Unterwasserhang. Hier wurden schon öfter Bullenhaie gesichtet. Wir sahen große Großkopfmakrelen, einen Napoleonfisch, Fledermausfische und Sepias. Schön ist auch der Tauchplatz Spanish Reef mit prächtigen Hartkorallen im Flachwasser.
Baeer
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Die Baeer Inseln werden auch als Little Raja Ampat bezeichnet.
Die Baeer Inseln (auch Bair Inseln geschrieben) liegen nördlich von Kei Dullah und können im Rahmen eines Tagesausflugs besucht werden.
Über Wasser findet man hier eine interessante Karst-Landschaft, die ein wenig an ähnliche Formationen in Raja Ampat erinnert. Deswegen werden diese Inseln auch als "Little Raja Ampat" vermarktet.
Wir haben hier zwei Tauchgänge gemacht und sahen nur wenig Fisch. Highlight war eine große, neugierige olive Seeschlange, die uns recht nahe kam.


Beste Tauchzeit
Die Kei Pirate Divers haben das ganze Jahr über geöffnet. Die besten Tauchmonate sind März bis Mai, wenn der Nordwestmonsun nachgelassen hat und dann wieder Oktober bis Mitte Dezember. Januar/Februar - manchmal auch noch der März - können ungemütlicher werden. Es regnet dann häufig und der Nordwestmonsun bringt Wind und Wellen. Von Juli bis August kann zwar auch getaucht werden. Allerdings sorgt in dieser Zeit der Südostmonsun für niedrigere Wassertemperaturen und schlechte Sicht.

Nun, auch wenn unsere Tauchgänge keine großen Highlights geboten haben, würde ich einen Besuch der Kei Inseln unbedingt empfehlen. Strände wie auf den Kei Inseln findet man in Indonesien nicht ein zweites Mal. Die vergangenen Jahrzehnte scheinen hier ziemlich spurlos vorbeigezogen zu sein. Auch das Tauchen ist ein bisschen so wie früher. Sicherheit wird groß geschrieben, aber in Sachen Komfort müssen Taucher hier Abstriche machen. Wen das nicht stört, der ist hier gut aufgehoben. Nur sollte man etwas länger bleiben als wir, denn auf den Kei Inseln gibt es sowohl über als auch unter Wasser noch viel zu entdecken.

Auch für Leute, die das Tauchen erst lernen wollen, bieten die Kei Inseln gute Voraussetzungen. Die meisten Tauchplätze sind strömungsarm und ruhig, das Wasser ist mit 28°C angenehm warm und die Sicht meistens sehr gut. Also ideale Voraussetzungen zum Tauchen lernen!

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